Josef Albers

DR-a
1968

Josef Albers, DR-a
© The Josef and Anni Albers Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn

Farbserigrafie auf heavy board Papier

Darstellung: 59,7 × 59,7 cm
Blatt: 67,9 × 67,9 cm

Signiert und datiert "A '68" sowie betitelt, "17/100" nummeriert und mit einem Prägestempel "Denise René Editeur" versehen

Auflage 100 + 25 a.p.; Drucker: Atelier Arcay, Paris; Herausgeber: Galerie Denise René, Paris

Werkverzeichnis Danilowitz 2010 Nr. 180

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Provenienz

Atelier des Künstlers; Galerie Denise René, Paris; Privatsammlung Westfalen

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Josef Albers. Colors in Play", 5. März - 14. Mai 2022, Düsseldorf
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Josef Albers. Colors in Play", Düsseldorf 2022, S. 80
  • Brenda Danilowitz, "The Prints of Josef Albers. A Catalogue Raisonné 1915-1976", Manchester 2010, Nr. 180

„Meine Quadrate bewegen sich vor und zurück, inszenieren Abgänge und Auftritte, schrumpfen oder wachsen. Farbe ist das elativste Medium überhaupt. Ich kann das brillanteste Rot ersticken, indem ich es neben Violett setze. Neben Schwarz kann ich das dumpfeste Grau der Welt tanzen lassen.“1) Der 1888 in Bottrop geborene Künstler Josef Albers absolviert zwischen 1905 und 1908 eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Fünf Jahre später beginnt er eine Weiterbildung zum Kunsterzieher an der Königlichen Kunstschule in Berlin, um anschließend ein Kunststudium, zunächst in Essen und später an der Münchener Akademie in der Klasse von Franz von Stuck, aufzunehmen. 1920 schreibt er sich am Bauhaus in Weimar ein. Das Werk, des bis zu diesem Zeitpunkt gegenständlich arbeitenden Künstlers, entwickelt sich von nun an, abgesehen von einigen Ausnahmen, in eine abstrakte Richtung. Nach Abschluss des Studiums übernimmt Albers 1925 – er ist der erste Studierende am Bauhaus, der nahtlos vom Lernenden zum Lehrenden avanciert – die Leitung der Werklehre an der soeben nach Dessau umgesiedelten Institution. Wenig später leitet er dort zudem die Möbelwerkstatt. Nach der Schließung des Bauhauses 1933 durch die Nationalsozialisten emigriert Albers in die USA . Im selben Jahr folgt er einem Ruf an das angesehene Black Mountain College in Asheville, North Carolina, wo er bis 1949 als Professor lehrt. Von 1950 bis 1958 ist er Direktor des Department of Design an der Yale University School of Art in New Haven. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Robert Rauschenberg, Cy Twombly und Eva Hesse. 1976 stirbt der Künstler in Orange, Connecticut.2)

1950 beginnt Albers die Serie „Homage to the Square“, die fortan im Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeit steht und in die auch der Siebdruck „DR-b“ aus dem Jahre 1968 einzuordnen ist. Kompositorisch repetiert Albers in dieser formal sehr strengen Reihe der Huldigungen an das Quadrat ein immer gleich bleibendes Gestaltungsprinzip: er legt drei oder vier monochrome, verschiedenfarbige Quadrate unterschiedlicher Größe gestaffelt übereinander. Das zentrale Quadrat platziert er leicht unterhalb der Bildmitte, die anderen drei Quadrate verlaufen als äußere Rahmenlinien um dieses Zentrum herum. Dabei sind die Flächen von links nach rechts gelesen von gleicher Breite. Von unten nach oben gelesen, verbreitern sie sich und suggerieren so eine leichte Aufwärtsbewegung. Albers mischt die Farben für seine Bilder niemals selbst sondern verwendet industriell hergestellte Farbabmischungen in reiner Form direkt aus der Tube. Durch die Verwendung identischer und nach industriellem Standard immer gleich abgemischter Farbtöne stellt Albers eine wissenschaftlich präzise Vergleichbarkeit der Farben und ihrer Wirkungen im Umfeld verschiedener anderer Farben her. So wird beobachtbar, dass ein und derselbe Farbton – wie im vorangegangenen Zitat beschrieben – im Umfeld unterschiedlicher Farbtöne eben auch sehr verschieden wirken kann. Albers geht es in seinem Werk also nicht um Geometrie, sondern ausschließlich um die Wirkung von Farbe und die Interaktion von nebeneinander liegenden Farbtönen. Auch theoretisch setzt sich Josef Albers mit der Wahrnehmung der Farben und ihrer Wirkungsmacht auseinander. Im Jahre 1963 verfasst er die viel rezipierte Schrift „Interaction of Color“, eine von der Yale University Press veröffentlichte Publikation, die bis heute zu den wichtigsten Lehrbüchern über Farbe gezählt werden kann. Die Werke von Josef Albers befinden sich in den Sammlungen vieler großer Museen weltweit. Das „Josef Albers Museum Quadrat“ in Bottrop erinnert an den großen Sohn der Stadt.

Anm.:

1) Josef Albers Museum Quadrat: “Alexej von Jawlensky und Josef Albers. Farbe. Abstraktion. Serie”, hg. von Heinz Liesbrock, Ausst.-Kat., Bottrop 2010, S. 9/10.

2) Vgl. Ingo F. Walther (Hg.), „Kunst des 20. Jahrhunderts“, Bd. II , Köln 1998, S. 683.

Über Josef Albers

Als Lehrer am Bauhaus und Black Mountain Collage gilt Josef Albers als wichtiger Wegbereiter der Op-Art und Farbfeldmalerei. Sein Œuvre bestimmt nicht unmerklich die Abstrakte und Konkrete Kunst.

Weitere Werke
Publikationen zum Werk
Ausstellungen zum Werk