Katharina Grosse

Rock
2005

Katharina Grosse, Rock
© VG Bild-Kunst, Bonn

Acryl auf Carrara Marmor

ca. 20 × 10 × 14 cm

Signiert und "XXII/XXV" nummeriert auf dem beiliegenden Zertifikat

Auflage 55 arabisch + XXV römisch nummerierte Exemplare mit Unikatcharakter; Edition für Parkett Nr. 74, Zürich

Ein Exemplar der Edition befindet sich im Museum of Modern Art, New York

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Provenienz

Atelier der Künstlerin; Parkett Verlag Zürich; Privatsammlung Zürich

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Nach der Natur", Düsseldorf 2017
Literatur
  • Galerie Ludorff, "Nach der Natur", Düsseldorf 2017, S. 30-31
  • Parkett, Nr. 74, Zürich/New York 2005, S. 149 + 210 (anderes Exemplar)

Mit einer Farbpistole statt mit dem Pinsel schafft Katharina Grosse Objekte, Bilder und Räume, die von der unmittelbaren und sinnlichen Wirkung der Farbe bestimmt sind. Die ersten gesprühten Arbeiten entstehen Ende der 1990er Jahre und skizzieren zugleich die Überschreitung der Bildfläche in den architektonischen Raum. »Ich finde, dass ein Bild überall landen kann, auf dem Baum oder einem Stück Stein in der Straße. Ein Bild kann überall sein, das ist so wahnsinnig frei und ungebunden vom Ort, und mich fasziniert unheimlich auszuprobieren, wie unwegsam die Oberfläche sein kann, auf der Malerei stattfinden kann.« 1

Freunde von Freunden - Katharina Grosse

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So werden Oberflächen von Wänden, Landschaften und Gegenständen zum Malgrund – die Dreidimensionalität wird zur Fläche. Während des Entstehungsprozesses spielt der Zufall eine große Rolle. Leuchtende und grelle Farbpartikel werden in der Luft zerstäubt und setzen sich auf dem Malgrund ab, ohne dass die Künstlerin diesen Prozess lenkt. Die farbintensiven Arbeiten zeugen vom Einfluss der amerikanischen Farbfeldmalerei, dem abstrakten Expressionismus, der Land Art sowie von den Werken ihres Lehrers Gotthard Graubner, bei dem sie an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hat.

Die in Berlin lebende und inzwischen auch an der Kunstakademie Düsseldorf lehrende Künstlerin löst die Grenzen der konventionellen Malerei auf und hinterfragt die Möglichkeiten des im letzten Jahrhundert so oft totgesagten Genres. Der grob behauene Marmorblock schimmert je nach Ansicht und Lichteinfall in vielfachen Farben. Grelle orangefarbene Farbpartikel werden überlagert von zarten und zum Teil auch kräftigen Lila-Tönen. An anderer Stelle fließen grüne und blaue Acrylfarben ineinander, strukturiert durch die Kanten, die das Gestein bildet. Der aus den Steinbrüchen von Carrara in der nördlichen Toskana stammende Marmor wurde bereits in der Bildhauerkunst der Antike verwendet. In der Renaissance verhalf Michelangelo dem »weißen Gold« zu weltweiter Berühmtheit. Grosse verdeckt die Oberfläche des Marmors jedoch mit ihrem Farbauftrag und lenkt den Blick somit weg von der als besonders hochwertig wahrgenommen Marmoroberfläche auf die skulpturalen Qualitäten des Natursteins im gebrochenen Zustand. Grosses Interesse gilt vorrangig der Wirkung von Farbe unter Einbezug von Licht und Schatten auf dem zerklüfteten Objekt. Die vollflächig aufgetragene Acrylfarbe veranlasst den Betrachter dazu, die rätselhafte Struktur der Überlagerungen, das Davor und Dahinter zu entziffern. Der artifiziell anmutende »Rock« veranschaulicht die Veränderbarkeit der Materialität durch Farbe und lotet die scheinbaren Gegensätze zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, Realität und Illusion, Malerei und Bildhauerei, Fläche und Dreidimensionalität aus.

  1. Freunde von Freunden, »Katharina Grosse«, Video, Berlin 2014, youtube: https://www.youtube.com/watch?v=8JsPtVXu8gc

Über Katharina Grosse

Bekannt wurde Katharina Grosse in den 90er Jahren mit großflächigen in-situ Arbeiten, mit denen Sie das Verhältnis von abstrakter Fläche zum Raum untersucht. Mit dem Wechsel vom Pinsel zur Sprühpistole, gelingt es ihr malerische Landschaften zu gestalten und sich von der Leinwand zu lösen.

Weitere Werke
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