Winfred Gaul

The little roundabout
1965

Winfred Gaul, The little roundabout

Lack auf Holz

3 cm

Rückseitig signiert, datiert sowie betitelt

Werkverzeichnis Romain 1993 Nr. 441

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Provenienz

Nachlass des Künstlers

Ausstellungen
  • Galerie Ludorff, "Neuerwerbungen Herbst 2019", Düsseldorf 2019
Literatur
  • Lothar Romain, "Winfred Gaul. Werkverzeichnis Bd. II Gemälde 1962-1983", Düsseldorf 1993, Nr. 441
  • La Biennale di Venezia Nr. 63/XVIII, Ausst.-Kat., 1968, Abb. S. 5
  • Karl-Ernst-Osthaus-Museum, "Winfred Gaul", Ausst.-Kat., Hagen 1967, Nr. 16 o. Abb.
  • Patrice Goulet u. Pierre Lacombe, "Au jourd'hui. no. 57-58 Allemagne (Octobre 1967)", Paris 1967, S. 159, 167
  • "Winfred Gaul", Galerie Räber, Luzern 1967, Abb. S. 1
  • "Winfred Gaul", Kunsthalle Mannheim, Mannheim 1966, Nr. 17 o. Abb.

Nach einer Phase informeller Malerei in den 1950er Jahren, kommt es in dem Werk von Winfred Gaul zu einem abrupten Bruch und er beginnt anfang der 1960er Jahre mit seiner wohl bekanntesten Reihe von Arbeiten, die unter dem Titel »Verkehrszeichen & Signale« bekannt wird. Im Zuge der künstlerischen Wiederentdeckung der vorhandenen Realität, die unterschiedlichst Ihren Ausdruck fand, sei es der Nouveau Réalisme in Frankreich oder die beginnende Pop-Art in England und den USA, beginnt Gaul sich mit dem Stadtbild auseinanderzusetzen. Interessiert an der Bild-Kultur von Städten, gelangt er schließlich an die den Straßenvekehr regulierenden Schilder. Die Verkehrszeichen - minimalstisch, farbintensiv und symbolträchtig zugleich - üben einen ungemein visuellen Reiz auf den Künstler aus, weshalb seine Serie auch den gleichnamigen Titel trägt. Sie »gebieten und verbieten, dirigieren uns hier- und dahin, sind allgegenwärtig und allmächtig. [...] Wir lernen ihren Bildercodex wie eine zweite Sprache«.1

Unser »The little roundabout« gehört dieser Werkreihe an und ist eines von wenigen Kunstwerken Gauls, bei denen er die Leinwand als Malfläche verlässt. Von diesen, auf dem Boden liegenden Scheibenbildern, hat er nur zwei Stück produziert. Das zweite größere Exemplar von 180 cm Durchmesser befindet sich in der Sammlung des Ludwig-Forum für internationale Kunst in Aachen.

»The little roundabout« darf nicht zu konkret als künstlerische Interpretation eines Kreisverkehrs verstanden werden. Doch wie seine Bilder die Anweisung und Apelle der Vorbilder unterwandern, wird auch hier die Idee einer Regulierung ignoriert. Anstelle der städischen Ikonografie präsentiert er ein gänzlich abstraktes Werk, das als Versatzstück verschiedener Formen zusammengesetzt erscheint. Von der Idee ausgehend, dass das Werk leicht erhöht auf dem Boden liegt, kommt es dennoch zu einer augenzwinkernden Rückkopplung zum Titel, da der Betrachter eingeladen wird, es in aller Ruhe zu umwandern.

1 Zitat Winfred Gaul, in: Winfred Gaul. Picasso und die Beatles, Düsseldorf 1987, S. 135

Über Winfred Gaul

Winfred Gaul wurde 1928 in Düsseldorf geboren. Nach einer Bildhauerlehre studierte er von 1950 bis 1953 bei Willi Baumeister und Mannfred Heinniger an der Kunstakademie in Stuttgart. 1955 schließt er sich der Düsseldorfer Künstlervereinigung Gruppe 53 an, die zu einer der Keimzellen des deutschen …

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